August 03, 2014

The Art of Drowning

Man ist glücklich, alles ist so verdammt perfekt. Man ist so unglaublich zufrieden, es fühlt sich an, als würden so viel Freude und Glück zu viel für das eigene Herz sein. Man schaut sich immer wieder skeptisch um und erwartet, dass jemand mit einer Nadel um die Ecke kommt und diese rosarote Seifenblase -plopp- zum Zerbersten bringt.

Und dann macht es -plopp-. Nein, es macht -PLOPP- und obwohl man sich die ganze Zeit umgeschaut und drauf gewartet hat, passiert es zu plötzlich, zu früh, zu unvorhergesehen. Es ist wie eine kräftige, schallende Ohrfeige. Wie ein Schubs in die Tiefe. Und es wird so kalt... Die Schmetterlinge weichen Stahlketten, die sich um den Brustkorb wickeln und das Atmen so erschweren.

Es ist nicht das erste Mal, sagt man sich. Du wurdest schon schlechter behandelt, stell dich nicht an, redet man sich ein. Du schaffst das, es geht vorbei, macht man sich Mut. Und trotzdem tut es weh. Es tut so weh, dass man tagelang nicht weinen kann. Dass man funktioniert und lacht, und dennoch alles so furchtbar wenig Sinn macht. Und dass dann beim sonntäglichen Serienschauen die Tränen einfach fließen und man gar nicht weiß, wie man sie stoppen soll. Und man sich klein und einsam und falsch fühlt.

Man will sich so nicht mehr fühlen. Nie wieder, beschließt man. Und im Brustkorb werden die Ketten fester ums Herz gezogen. Irgendwie hindern sie es ja auch dran, zu zerspringen. Und das ist doch auch was, oder?